Fantoche 2o1o – ein Muss für Game(designe)r: Ausstellungen, Talks, Ausschreibungen

Das diesjährige Festival Fantoche steht ganz im Zeichen der Märchen. Die modernsten Märchen sind bekanntlich die Games. In unserer Gesellschaft wird hier die heile Welt gesucht, wartet hier das Gute am Ende eines jeden Levels. Games zeigen uns beim kurzen Android- oder iPhonespiel im Tram oder Bus: „Wir haben im Spiel wenigstens noch etwas im Griff, mag es da draussen noch so stürmen und alles zu kompliziert sein: In den Games können wir zumindest mit Anstrengung Kind, Herr oder Frau der Lage sein“.
Fantoche setzt nach dem letzten Jahr erneut einen Schwerpunkt auf Games und das verführerisch Interaktive. Es geht nach der letztjährigen grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, dieses Jahr um die Frage: „Welche Gemeinsamkeiten zwischen dem Animationsfilm und dem Games gibt es?“. Dabei gibt es zwei Ausstellungen (Visual Playgrounds, Spiel- und Märliwelt (GameDesign ZHDK)), 1 Screening („Angespielt“) und 2 Talks (Gametalks mit Gästen aus der Indieszene, ProHelvetia stellt ihr Gameculture vor) zum Thema Games zu sehen, hören und vorallem zum Spielen.
Täglich 7.-12. September:
– 12.oo-22.oo Indiegames (Stanzerei)
– 12.oo-22.oo Spiel- und Märli-Atelier mit begehbarem Workshop [GameDesign ZHDK]
– 17.15 Öffentliche Führung durch die zwei Ausstellungen
Events:
– Mittwoch, 18.3o: „Angespielt/Teasers“, Screening zu Indiegames (Kino Orient)
– Mittwoch, 18.3o: „Little Big Planet 2“ (Kino Trafo 5)
Mittwoch, 20.oo: IGDA, Postmortems (Vorstellung von Swiss Postmortems)
Donnerstag 13.3o-18.oo: ProHelvetia Gameculture (www.gameculture.ch) & Apero Mehr >
– Donnerstag 15.3o: „Angespielt/Teaser“, Screenings zu Indiegames (Trafo 5)
Freitag 14.oo+: GameTalks und anschliessend Führung mit Apéro
– Freitag 13.3o: „Angespielt/Teaser“, Screenings zu Indiegames (Kino Royal)
– Sonntag 16.oo: Workshop „Inbetween Gamedesign and Animation“: Präsentationen [HSLU & GameDesign ZHDK]

Visual Playgrounds: täglich 12.oo-22.oo, Führung 17.15
Als Eigenproduktionen von Fantoche gibt es dieses Jahr eine grosse Ausstellung zum Thema Indiespiele. Die Ausstellung „Visual Playgrounds“ in der Stanzerei gegenüber vom Fantoche Festivalcenter (offen ab 12.oo) beleuchtet das Schaffen von Indiegamedesign wie SAMOROS, CRAYON PHYSICS, EUFLORIA, MIRAGE und andere übliche Verdächtige wie THE PATH. Dabei wird klar, hier wird Grafik anders erzeugt, anders mit Games umgegangen als im klassischen Mainstream. Hier wird noch der Versuch unternommen selbstständig zu sein ohne sich an ein Massenpublikum anzubieten. Neben den Spielen gibt es zu ausgewählten Spielen Screens, Konzeptzeichnungen zum Entstehungsprozess der Spiele. Es wird auch die Frage beantwortet, wie ein Spiel als Still aufgblasen auf 2m x 1m aussieht. Es lässt sich sagen, auf jeden Fall: Anders. Und auch hier darf gefragt werden: Gibt es hier noch was anderes zu sehen? Reicht es dem Indiespieldesign aus, das Forschungslaboratorium für die Mainstreamindustrie zu sein? Dies sind sicher nur einige Fragen, die am Freitag in der Ausstellung stellen lassen.
GameTalks: Freitag 13.3o-17.3o
– Stephan Schwingeler: Kunsthistoriker und Medienwissenschaftler, DE
– Reece Millidge: ICYCLE: Game Designer und Animationsfilmer, UK
– Agnieszka Pawlowska: Psychologin und Animationsfilmerin, PL
– Aurea Harvey, Michaël Samyn: TALE OF TALES: Designer und Spielentwickler, BE

Spiel- und Märliatelier: täglich 12.oo-22.oo – 17.15 Führung (HSLU & GameDesign ZHDK)
Gegenüber „Visual Playgrounds“ findet sich die Ausstellung „Spiel- und Märliwelt“ der ZHDK Gamedesign (gamdesign.zhkd.ch). Hier haben sich Studenten mit vier Märchen auseinander gesetzt. Man geht als Riese durch eine viel zu kleine Welt, versucht einen Hasen nett zu behandeln oder spielt abstrakt Märchen mit Klötzchen. Mehr zu den Projekten >
„Angespielt“: Mittwoch, 18.3o (Kino Orient), Donnerstag 15.3o: „Angespielt/Teaser“, Freitag, 13.3o, (Kino Royal)
„Angespielt“ dagegen ist ein Screening mit und von gespielten Indiegames. Es geht durch die Welten von ICYCLE, EVERY DAY THE SAME DREAM, SAMOROST, GESUNDHEIT, DWARF FORTRESS und viel absonderliches mehr. Ins Kino sitzen und ausspannen.
LittleBigPlanet2: Mittwoch, 18.3o Kino Trafo 5
Auch die gelabelten „Indies“ unter den Mainstream Gamedesigner sind da: Mediamolecule. Sie zeigen 60 Minuten ihr neues LittleBigPlanet 2. Es ist also Zeit ein bisschen schwammig und mit viel Freude beim gemeinsamen Bauen durch die Gegend zu hüpfen. Das Motto heisst wie immer: „Gemeinsam macht es Spass“.

ProHelvetia (wichtig für Entwickler): Donnerstag, 10.oo/13.3o+
ProHelvetia stellt ihr zwei Jahres Programm vor, dabei wird es sicherlich auch konkreter darum gehen, wie nun Gameentwickler gefördert werden. Am Donnerstag Nachmittag finden zudem einige Vorträge von Schweizer Gamedesignern im In- wie Ausland statt:
– 10.00 Medieninformation: «Call for Projects: Swiss Games» & GameCultureDuscha Kistler, Künstlerische Leiterin Fantoche, Nicolas Bideau, Leiter Sektion FilmBundesamt für Kultur (BAK), Urs Schnell, Direktor SUISA–Stiftung für Musik, Pius Knüsel,Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
– 11.15 Premiere Pac-Man-PerformanceDer Westschweizer Künstler Guillaume Reymond (NotsoNoisy) macht Menschen zu Pixeln.
– 11.30 Apéro-LunchGameCulture-KonferenzComputerspiele: Schweizer Kreativität im internationalen Kontext13.30 Guillaume de Fondaumière(Präsident European Game Developer Federation & CEO Quantic Dream)
– 14.00 Markus Gross & Bob Sumner (Disney Reserch Zürich) & Simon Schubiger (CTO Procedural & ETH Lecturer)
– 14.30 Daniel Lutz (Game Designer nonverbal)
– 15.00 Raphaël Arrigoni (EMEA Director Pixelux Entertainment SA)
– 16.00 Christian L. Scheurer (Concept Artist Hollywood)
16.30 Modell Schweiz: Indie oder Blockbuster? Kunst und Kommerz? Podium mit: Guillaume de Fondaumière, Pius Knüsel, Nicolas Bideau (BAK),Matthias Sala (Schweizer Computerspiel-Entwickler-Verband), Ulrich Götz (ZürcherHochschule der Künste), Christian L. Scheurer.
Und dazwischen und danach?
Dazwischen sollte man sich aber schon noch das eine oder andere nicht interaktive Spiel genannt „Animation“ im Kino ansehen. Gerade die Wettwerbe laden ein zu weiteren visuellen Indiegames.
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