The Square – Herumspielen mit dem MagicCircle des Kunstsystems

The Square ist ein ironisierender (zynischer?) Film, der die Regeln des Kunstsystems anhand seines (Museums)-MagicCircle (visuell) ausrollt und damit ein bisschen Systemtheorie und/oder MagicCircle in die Diskussion bringt. Der MagicCircle – hier ist der Film viel zu einfach lesbar – ist ein Kunstwerk (und auf der Metaebene gleichzeitig das Kunstsystem) ist ein weiss aufgemaltes Square – der Bezug zu Huizinga ist dabei fast schon plakativ. In diesem System wird ausgerollt, wie das Kunstsystem und im Konkreten die Motivationsmaschine Museum funktioniert (mit einem abgehobenen Kurator-NPCs). Dabei ist alles da, was den Magic Circle ausmacht: Eigene Regeln, Commitment (Sie betreten die Ausstellung und unterwerfen sich den Regeln), das Museum als pseudooffener Diskussionsraum, die Regeln des Rituellen, Religiösen, die Künstler mit ihren eigenen Rollen, die überschrieben werden (Zerstörtes Kunstwerk, das wieder aufgebaut wird und nicht zufällig an Stalker erinnert), Rollen des Sexuellen, die Spiegelung.

 

Dabei ist der Film auch leicht naiv, denn  irgendwie kennt man – falls man die Szene kennt – das alles schon. Es macht nur ironisch erlebbar, was im Kunstsystem täglich passiert, im MagicCircle der Infrastruktur des Kunstsystems und es schmerzt leider nicht wirklich. Ein Stück für Bildungsbürger – ein Film, der Gegenüber der Perversion des Museums als System immun bleibt. Cannes kann es lieben! Gerade das, was das Museum ja doch immer sein will: eine Übertretung ins Reale und so ist das einzige, was dann wirklich erstaunt – das System aktualisiert, das weisse obdachlose Kind, das in den Square läuft und dort für die PR ( = SocialMedia) gesprengt wird.

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