Ein Lavabo als Spiel

Duchamp hatte eine Toilette ausgestellt und  damit diese de- und reterritorialisiert oder anders gesagt: Er hat die Toilette in ein anderes Sinn-System gebracht und dadurch ist ein neues Spiel, ein neuer MagicCircle entstanden angetrieben von kulturellen Wertungen und Entwertungen.
In einer Villa der ETH Zürich gibt es im Keller ebenfalls ein Spiel – nicht mit einem Pissoir aber mit einem Lavabo, der Funktionalität und der Idee vom Lavabo.
Wenn man davor steht und die Hände waschen will beginnt das Spiel: Man möchte den Hahn anstellen. Aber: „Wo ist die Schüssel?“ Lediglich eine völlig flache runde  Scheibe breitet sich unter dem Hahn aus.

„Hmm, lässt sie sich kippen?“ Fehlanzeige. Ist das Ganze in „Reperatur?“ Man hat schon einiges gesehen in den Inn-Bars und Hotels dieser Welt, aber diese Erfahrungen scheinen hier nichts zu helfen. Man muss seine eigene Erfahrung und seine Physikspielwelt übertreten und das Ding einfach anstellen (ungewaschener  Hände geht man ja nicht aus der Toilette). Und dann prasselt das Wasser auf die Platte und rinnt über den buchstäblichen Rand dieser flachen Welt. Nur gut, dass der Spieler nicht gerade mit vollem Mund vom Zähnespühlen dasteht.
Das Spiel Lavabo Villa Hatt zum Spielen http://www.villahatt.ethz.ch/gallery/index >

Dieser Beitrag wurde unter game, gamedesign, Kultur, Mechanic, real/virtuell veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar