
Bild: cmbasel.ch
Für nicht Eingeweihte: Das bis heute grosse Basel war einst eine einflussreiche Bischofsstadt, bevor es seine Herrschaft (pleite) dem Bürgertum verkaufte. Geherrscht wurde aber katholisch wie später bis in den Jura (Darum auch alle Arten (Farbe/Ausrichtung) von Bischofsstäben in den Flaggen). Nach der Frz. Revolution in der Restauration wollte das bürgerliche Basel seine über Jahrhunderte besetzen Gebiete zurück und die unterdrückten und rechtlosen Untertanen sagten nein. So entstand kriegerisch der Kanton Baselland(schaft) – Es gab Tote. Die Teilung müsste heute nicht mehr sein.

Das alles erklärt den Titel des Museums in Pratteln. Es ist das Computer Museum beider Basel. Was kantonal noch nicht funktioniert, funktioniert schon verschiedentlich lokal.
Standort: Industriegebiet Pratteln
Museen zur Infrastruktur/Technologie und deren Kultur haben es bekanntlich noch schwerer als ’normale‘ kulturelle Museen. Der Grund dafür ist einfach zu finden: Technologie wird – zumindest in der Schweiz – nicht als Teil der Kultur angesehen, es braucht ein Verständnis von Systemen und der Interferrenz von Kultur im Allgemeinen mit Technologie. Das ist trotz Internet und den massiven Veränderungen unserer Gesellschaft aufgrund der digitalen Kultur bis heute nicht angekommen. Kultur denkt sich hier medienlos (also wäre das Buch kein massiver Eingriff in den Alltag gewesen). Medientheorie hat nicht mal ein Standing. Und darunter leiden eben dann digitalere Kulturfestivals und Museen bei der Unterstützung. Die Macher des Museeums sehen aber auch das Problem, dass alles so schnell ging in den letzten 40 Jahren.
Das Museum befindet sich in einem ausgedehnten Industriegebiet, bei dem es für einmal nicht um die Salzgewinnung in Schweizerhalle und ihre Abfallverwertungsindustrien wie Farbchemie und Pharmaindustrie geht. In diesem Sinn liegt das Museum weiterhin in der Randregion der Gesellschaft, auch wenn die darin entwickelte Technik jeden Teil unserer Gesellschaft durchdrungen hat oder anders gesagt in jedem Phone und sogar in digitalen Uhren der „Motor“ ist.
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