REPOMen (2011) – eine Auferstehung des ScienceFiction-Films

Der ScienceFiction-Film ist in den letzten Jahren immer stärker unter das Messer der Realität gekommen: Zum Einen wurde er intellektuell klein geschnitten von ökonomischen Zwängen (es muss immer allen (unkritisch) gefallen STAR WARS 1-3 oder AVATAR ) und zum Anderen hat sich die Realität tief in unsere eigenen physischen Körper geritzt – etwa mit einem Beinahe-Kollaps der Weltwirtschaft wegen spielerischen und hysterischen Bankern auf der Suche nach möglichst viel Profit mit möglichst vielen Renditeprozenten.Der Abgrund, die Kratzer, die Schnitte und  die Erschütterungen sind immer noch spürbar in gekürzten Budgets, gestrichenen Arbeitslosengeldern, Unruhen im Nahen Osten, fehlendes Geld für den Aufbau und Beinahebankrotten von Staaten.
Der Film und der Protagonist von REPOMAN schneidet sich in naher Zukunft buchstäblich durch die oberflächliche Haut  eines zahlungsunfähigen Transplationspatienten und holt nach einigem Herumsuchen im Bauch eine künstliche Leber/Lunge zum Vorschein. Die Kamera hält wie einst bei Cronenbergs Videodrome drauf ohne Rücksicht, die Musik plärrt ‚perfekt‘ passende Musik dazu von heilen Welten. Danach wäscht er das künstliche Organ im Ausguss, vakumisiert es und ist schon wieder weiter auf dem Weg zum nächsten „Clienten“, während sein letzter kläglich Client verblutet. Sein Job ist einfach: Er treibt bei säumenden Kunden statt Autos geleaste Organe ein und liefert sie bei der Organspendefirma Union ab.
Union – eine Firma die Organe least
Diese liefert die künstlichen Organe für fast alle möglichen Körperteile von der Leber, Milz über Gleichgewichtsorgane bis zur Retinas. Der Abteilungsleiter der Firma Union bringt dann auch ihr System auf den Punkt: „Wir „verkaufen“ künstliche Organe an Personen. Die Leute sind meist nicht in der Lage die 700 000.- zu zahlen. Die, die es sich leisten können, sind aber eigentlich auch nicht interessant. Besser sind die Kunden, die mit Abzahlen nicht mehr nachkommen. Diesen armen Schweinen nehmen wir das Organ wieder ab und die Anzahlung entfällt. Besser kann es nicht laufen!“

Der von Jude Law gespielte REPOMan will aussteigen, da es seine Frau seinen Job nicht mehr aushält. Da greift sein Kumpel (gespielt von Forest Whitaker) – mit dem er aufgewachsen ist und im Krieg war – zum krassesten Mittel: Er präpariert den  Defibrilator und es kommt zum Umfall. Der REPOman wacht im Spital selbst mit einem Herzimplantat von Union auf. Er ist fortan selber zum Mensch auf Abruf geworden. Er muss immer härter arbeiten, um am Leben zu bleiben und die Raten sind genau so angesetzt, dass es zuwenig zum Leben und zu viel zum Sterben ist.

Befreiung geht hier unter die Haut
Als er nicht mehr zahlen kann, wird er selbst gejagt von seinen ehemaligen Kollegen. Dabei lernt er eine Sängerin kennen, an der praktisch alles technologisch reproduziert ist. Gemeinsam machen sie nun Jagd und dringen ins Hauptquartier von Union ein. Dort kommt es zum Showdown – nach dem Kampf durch die Untergeschosse an den Agenten vorbei, entwerten sie ihre Organe (der Scanner muss dabei unter die Haut) und machen sich frei von ihrer Sklaverei (Sie sprengen das zentrale Datenregister für die Organe in die Luft). (Sex wird hier zur Identifikation der eigenen künstlichen Organe.) Danach können sie noch einmal flüchten und finden Unterschlupf an einem entlegenen Strand vereint mit dem umgekehrten Kumpel.

Ein „gutes“ Ende – nur vorgespielt von einer Gehirnprothese
Dieser Film wäre nicht eine Zuspitzung der Gegenwart in die Zukunft, wenn das Happy End „echt“ wäre. Kurz vor Schluss wird klar: Dieses Happy End mit der Strandszene ist nur eine Projektion einer Gehirnprothese, die Menschen mit Gehirntraumas ein Happy End erleben lässt.  Und so wird klar: In dieser Welt der Sklaven, die von der Hand in den Mund leben, ist selbst das Happy End nur eine Illusion und Hollywood eben nichts mehr als eine Produktionsstätte für Prothesen. Wir selber leben immer mehr in diesem Prozess: Von der Hand(-Prothese) in den (Prothesen-)Mund.

Die Welt im Flow von Aktion und guter Musik – also der klassische Aktionfilm – wird zur lächerlichen Ausweitung Illusion einer längst gehirntoten Welt.

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10 Antworten zu REPOMen (2011) – eine Auferstehung des ScienceFiction-Films

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