Crowed sourcing oder 4 Game-Screenshots zur Gaming-Kindheit

Es gibt viele Möglichkeiten Begriffe zu definieren. Die zwei bekanntesten und gegensätzlichsten Methoden sind vermutlich intensional und extensional

Bei der intensionalen Defintion erläutert man den Begriff anhand etwa seiner Funktonalität. Beispiel übers Aussehen: Ein Stuhl hat 4 Beine. Klar, dass sowas den Punkt dann des Öftern nicht trifft. Was macht man mit dem Melchstuhl (ein Bein) oder dem Macinthosh SE, auf den man sitzt. 

Die nächste Möglichkeit – eher funktional: Ein Stuhl ist etwas aus das man sitzen kann. Ist eine Bank auch ein Stuhl? Oder eine Statue? Spätestens hier beginnen dann die Einschränkungen des Regelsets: Ein Stuhl ist etwas, auf man sich setzen kann und das nur für eine Person Platz hat und das für das gedacht war. Der Nutzer kann nun einfach die Regeln anwenden auf sein zu bestimmendes Objekt und that’s it.

Extensionale Defintionen dagegen sind recht simpel: man sammelt Objekte, die zum Phänomen gehören. Es entsteht dadurch eher eine Art Tableau, ein Netz von Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen. Der Nutzer muss nun selbst ein ähnliches Objekt finden, wenn er etwas bestimmen möchte. Der Gegenstand und seine Funktionialität erschliesst sich hier über die «Klasse».

Irgendwo in der Mitte dieser beiden Methoden befindet sich die folgende Crowd-Umfrage auf Twitter:

Define your childhood in 4 games!“

Den Twitter-Thread findet man hier: https://twitter.com/ProZypher/status/1226692411784646657

‚Definiere deine Kindheit in 4 Games‘ ist dabei eine interessante (sonst natürlich auch schon bekannte) Methode aus einem beschränkten Set von Möglichkeiten hier Games vier auszuwählen, um damit das Feld der eigenen Kindheit mit Spielen der Kindheit zu beschreiben. Diese 4 spannen dann ein Netz auf, das die eigene ‚Kindheit‘ charakterisieren soll.

In besonders interessanten Fällen spielt dann nicht nur das ‚Habe-ich-gespielt‘ eine Rolle, sondern die Frage, warum habe ich dies gespielt und was mir dieses Spiel ‚gegeben‘. Jürgen Fritz hat diese Frage (in „Spiel verstehen“ paraphrasiert ‚Funktion der Spiele‘ als Service) aufgeworfen. Also welche Bedürfnisse haben diese Spiele gestellt oder gar selbst entwickelt.

Die selbstgewählten Gamespiders (in Anlehnung an Politikspiders etwa von SmartVote) könnten im besten Fall über die Themen und Spielmechaniken einen Einblick geben in die mentale Welt dieser Kindheiten.

Outcomes

Herauskommen sind in der Mehrheit 4 Bilder, die eine Sozialisierung ‘aufzeigen’ und visuell zugänglich machen (Wobei Titelbilder wiederum schon zu wenig das konkrete Spielgeschehen zeigen).

Sehr schnell wird klar (auch wegen der Verfügbarkeit der Bilder), wer mit Arcades (wenige im Stream) oder Konsolen (Konsolengamekultur) aufgewachsen ist und wer nicht vs Computergamekultur (Homecomputer, PC-Kultur). 

Bei einigen Game-/Bildzusammenstellungen wird auch klar, wo die technologsichen Brüche verliefen, wo eine neue Konsolenkultur einsetzte und eine andere ablöste bzw. wie die Abstände zwischen Konsolengenerationen immer schneller verfläuft.

Wobei auch schnell klar wird, wie stereotyp die Gamesozialisierungen sind und wie sehr Games längst ein Massenmedium mit all seinen Problemen sind, auch wenn die Spiele je persönlich angeeignet werden!

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