The Next PopUp-Game-Business-Festival (Post-Ludicious)

Nun ist nach dem gameZfestival.ch 2019 auch noch das Ludicious.ch 2021 gestorben. Das Erste war vor allem auf Gamedesign-to-Gamedesign oder -Interessierte ausgerichtet, das Zweite war auf (Indie?)Business und Games ausgerichtet.

Hinter dem zweiten Festival stand ProHelvetia (Motto?: Was lässt sich kulturell international vermarkten. ?) und die Stadt Zürich (Motto?: Glanz, Gloria, Business.). Diese haben offensichtlich beide ihre Strategie geändert, auch wenn gerade die Digitalisierungsiniative läuft und der Bund den Auftrag hat Games/Gamedesign zu ‚fördern‘. Übrig bleiben nun noch das Tripple-A-Festival ZURICH GAME SHOW, das sich vorallem rund um die Gamekultur positioniert mit einigen Gamedesign-Inlines und eine internationale Fach-Konferenz gameAndrulez.ch.

Ludicious.ch – Internationales Business Festival

Das Festival war von Anfang an gross angedacht und sollte eine Strahlwirkung haben. Es lässt sich vermuten, es sollte ‚Glanz‘ haben. Für die Schweizer Gamedesigner* war es eine interessante Angelegenheit. Viele internationale Talks, eine Ausstellung mit neuen Indie-Ideen.

Es wurde viel nach Zürich ‚bezahlt‘ (Hat ja eine grosse Tradition in Zürich siehe ZFF), aber Designer* hatten tatsächlich die Chance sich zu vernetzen.

Problem 1: Schweizer Mentalität

Nur leider sind Schweizer* Schweizer* und haben eine bestimmte Sozialisierung und die ist nicht: Ich stell mich vor XYZ hin und zeig dem, was Sache ist, zeige mein Game und versuche XYZ zu überzeugen. Nein Schweizer* sind in der Mehrheit bedeckt, man muss sie rauslocken, muss sie dazu bringen hinzustehen. Einzig das Meet-To-Match bot diese Möglichkeit formalisiert an.

Gesucht: Booster für kreativen Ideen der Gamedesign-Szene

Das Scheitern durch Nicht-mehr-Unterstützung durch die ProHelvetia und der Stadt Zürich sollte zum Anlass genommen werden, um ein Festival in diesem Bereich aufzuzeigen.

Unbestritten ist, dass die Schweizer Szene etwas braucht wie einen Booster. Sei es als Festival oder als Publisher. Der letzte Anlauf in Sachen Schweizer Publisher IBEX GAMES scheitere vor ein paar Jahren am Willen und der Einsicht der Gamedesigner*, das Auftreiben von Kapital im grossen Stil und der Institutionalisierung. Oder anders gesagt: Viele Gamedesigner* sehen einen wichtigen Punkt noch nicht: Das Game als Produkt.

Problem 2: Vom Prototypen zum Produkt

Im Grunde fehlt es der Schweizer Gamesezene – wir sprechen nicht von den Erfolgreichen, die sind gut in diesem Prozess, sondern vom Potential der vielen guten Ideen – in der Umwandlung von Prototypen in kommerzielle Produkte. Den meisten Gamedesignern* ist nicht klar, das ein kleverer interessanter Prototyp noch kein Produkt ist. Ein Produkt muss erst daraus entwickelt werden und hier kommen gerade Publisher zum Einsatz, diese helfen aus einer Idee eben ein verkaufbares Produkt zu machen.

Wie hart dieser Prozess ist, zeigen alle die erfolgreichen Schweizer Gamefirmen und Games. Es ist oft ein langer Weg mit ungewissem Ausgang – wie all die endlos entwickelten Projekte der Schweizer Gamedesign Szene zeigen.

Mögliche Lösung für Schweizer Gamedesigner*

Was bräuchte also eine Business-Festival, das diesen Kern vom „Prototypen zum Produkt“ und dies im schweizer Umfeld. Es müssen niederschwellige Angebote sein, Workshops in denen erfolgreiche Schweizer Firmen zeigen, was sie getan haben, was ihre Findings/Learnings waren. Und dies sollte in verschiedenen Skales geben vom Selbstpublisher, über Indiepublishers bis zu den grossen mit Tripple-A-Wirkung.

Talks zu Auftreten im Business-Bereich


– Erfolgreiche Erzählen: Schweizer Cases bis zu Internationalen
– Workshops mit Handson konkreter Gamedesign Firmen wie auch mit Games

Vom Prototyp zum Produkt

– Erfolgreiche und Erfolglose erzählen: Schweizer bis zu internationalen Cases
– Handson-Workshops mit Schweizer wie internationalen Figuren – Ausarbeitung von Strategien anhand von ausgewählten Schweizer Beispielen (Anmeldung)
– Roundtable einer Schweizer. /Internationalen Jury wiederum : Gamedesigner* kommen mit Projekten/Fragen

Organisation einer Produktion

– Erfolgreiche und Erfolglose erzählen: Schweizer bis zu internationalen Cases
– Handson-Workshops mit Schweizer wie internationalen Figuren – Ausarbeitung von Strategien anhand von ausgewählten Schweizer Beispielen (Anmeldung)
– Roundtable einer Schweizer. /Internationalen Jury wiederum : Gamedesigner* kommen mit Projekten/Fragen

Businesstrategien

dito…

Und dann noch der Rest wie Talks von Publishern, Indiegamedesignern*, eine Ausstellung … etc.

Next Step

Es wäre also Zeit für ein Festival, dass die Schweizer* nimmt wie sie sind, ihnen ihre Probleme aufzeigt und von unten die Gamedesignszene sozialisiert und die Akteure einbezieht. Vielleicht wäre es sogar ein erster Ansatz, denen Geld zu geben bzw. sie zu beteiligen, die auf Eigeninitiative genau dies versuchen etwa der Swiss Game Hub. Nur leider lässt sich vermuten, dass das viele Geld nun weg ist und daraus keine Lehren – ausser ‚wir lassen es‘ – gezogen werden. Aber vielleicht nimmt das die Szene auch eines Tages ganz selbst unschweizerisch in die Hand. Und macht es zum Spiel. Dieses Mal ganz langsam, Step für Step zu einem grossen Festival.

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