Televisionsspiele – TV als Outputgerät (Display) und Telefon als Inputgerät

„Elektromenschliche Arcades“ und Co mit und am Fernsehen

Eine interessante Videospielkategorie und -genre sind die TV-Analog-/Digital-Spiele. Es scheint als fange alles damit an, dass es Spiele gibt, die im Studio gespielt werden und dann übertragen werden.

Ein ganz neue Qualität erreicht das Ganze mit den TV-Telespiele aber damit, dass die Spiele nun interaktive Echtzeitspiele werden. Erstes bekannteres Beispiel ist dabei der „Goldene Schuss“. Allein schon der Titel lässt erahnen, dass das Ganze schon sehr früh ausprobiert wurde. Siehe dazu auch die elektromagnetischen Arcades >

Der goldene Schuss 1964+

Die Erfindung eines Schweizer Producers erweitert konsequent das Studiospiel zum interaktiven analogen TV-Videospiel mit Stimminterface. Das Erstaustrahlungsjahr 1964 ist dabei auch sehr früh, wenn man es mit den aufkommenden analogen Arcades dieser Zeit vergleicht.

Der Task ist klar und bedient sich bei Tells Apfelschuss-Mythologie. Es muss mit einer Armbrust die Schnur getroffen werden, an dem ein Apfel hängt. Der Spielende* weisst den Operator an mit „links/rechts/rauf/runter“ zu zielen. Das Ganze wird aus der Firstpersonperspektive gefilmt. Das Videospiel wird hier offensichtlich menschlich vermittelt. Viel Symbolik (an einem Faden hängen) ist hier zu finden in dieser Sendung, die immerhin 50 Mal ausgestrahlt wird. Der Name muss aber bald schon für eine andere Tragödie herhalten.

Mehr dazu hier >

Erweitertes interaktives Medium Fernsehen

Dadurch entsteht ein interessantes recht komplexes Setting für das Spielen eines Videospiels.

Statt eines 1:1 Mediums (wie es das Videospiel werden wird) ist dies hier ein 1:N Medium im Display bei dem genau eine Linie benutzt wird, um zu spielen. Dabei werden viele dieser Spiele für das Setting Fernsehen entwickelt.

Stimmgesteuertes Fernsehspiel – Telespiele bei ZDF

Noch interaktiver sind die folgenden Telespiele 1979+ von ZDF, die direkt die Stimme benutzen als Input Gerät. So wird etwa ein Pongs gesteuert mittels der Lautstärke des Mikrophones. Hier wird ein Videospiel „televisiert“.

Dies kann natürlich dann 1:1 Studio gegen Zuschauer* am Telefon oder Zuschauerspieler* gegen Zuschauerspieler* genutzt werden.

Das Konzept liess sich natürlich auch noch mit anderen Settings nutzen etwa als Autorennen, bei den der Spieler sogar noch das Motorengeräusch zum Besten gibt.

Das Ganze ist eigentlich eine beachtliche Leistung des Fernsehen und zeigt, wie die Zeiten für Experimente auch schon besser war als heute.

Mehr dazu findet sich hier >

SRF-Spiele

Das Schweizerische Fernsehen scheint damals ganz viele Spiele zu entwickeln nur fürs Fernsehen. Mehr dazu hier >

SRF: „Line-TV-Game“ 1983

Die Spielmechanik besteht darin möglichst viele Punkte zu verbinden.

Das Video zum Spiel ansehen: https://www.srf.ch/play/tv/karussell/video/computerspiel?urn=urn:srf:video:620d92f6-b646-4eea-a3cc-c1ce05e2c5a4

SRF: „FillGame“ 1984

Die Spielenden müssen Flächen erstellen mit möglichst viel Fläche. Die Spielmechanik scheint recht strategisch zu sein.

Das Video dazu >

HUGO (Game Show) 1990+

Ein wenig später betritt eine Kinder-Jugendspielshow die Szene: Hugo the Troll. Hier wird per Tasten des Telefon gespielt.

Später gibt es auch Spiele in diesem Universum für Konsolen.

Mehr dazu >

SRF: Taff Käfergame 1993+

Das Video dazu >

Es bleibt spannend, welche Spiele/Prototypen noch entdeckt werden in diesem Crossbereich von Fernsehen und Game.

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