GAME OF THRONES – das Verdrängte aus Mittelerde ist zurück oder Herr der Ringe ohne Kitsch

Die Fantasy-Bilder scheinen auf den ersten Blick dieselben: – Burgen, Dracheneier, Lügner, Ehrenhafte, Heere, Ritter, Helden, kalte Winter, Clans. Fantasy soweit das Auge reicht und dann ist es da doch: Der Dreck, aufgeschlitze Haut, wüste Sprüche, kopulierende Menschen, sprudelndes Blut, Brüste,  menschliche Zwerge, Invalide, Inzest, Prositutierte, Betrunkene , Intrigen, sich kulturell anpassende „Prinzessinen“  und Menschen in komplexen pyschologischen Zwickmühlen.
Das symbolische Land von GAME OF THRONES liegt irgendwo zwischen Herr der Ringe, Henry VIII und THE WIRE. Dabei bringt GAME OF THRONES (wie THE WIRE im Bereich des Kriminalfilms) das Verdrängte von Hollywood (und damit Herr der Ringe) zurück, positioniert es neu um die Komplexität einer „Fantasy“-Gesellschaft mit ihren perversen Facetten der Erniedrigungen von Bastarden und Entstellten, von an einer Mauer abgeladenen Wächtern. Unendlich oft geht es um das, was das Kuschel-Fantasy-Hollywood-Kino immer wieder nicht wahrhaben (worin die Naivität von Fantasy und ihr konservierendes Moment besteht) bei all den grossen Schwertern wollte: Um Gewalt und „Schwänze“.
Mit GAMES OF THRONES setzt HBO sein Konzept experimentell oder realistischer, länger und härter hinzusehen fort und man kann mit dem debilen Sohn einer Königin nur sagen: „Ist es vorbei?“
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