‚Narrative Spielmechaniken‘ von Wood- und Seawalkers

Es gibt immer wieder interessante Welten – auch in Büchern, die alleine mit ihren Regeln/Settings Welten entstehen lassen, in denen zwangsläufig interessante Dinge ‚passieren‘ (Narrative Mechaniken). Die Geschichten darin entstehen dabei fast schon aus dem Spiel dieser Regeln/Setting-Regeln – einer Art Play und Anwendung der Weltregeln. Die Welt der Wandler* in Wood- wie Seawalkers ist so eine. Dabei geht der Text nicht soweit, dass er wie etwa DeSade-Texte – alle Kombinationen von Protagonisten-Protagonisten-Konflikt-Kombinationen und Möglichkeiten ausbuchstabiert, sondern der Text spielt eher mit den Überraschungen aus den narrativen Regeln.

Woodwalkers und Seawalkers 2016+

Woodwalkers (ab 2016) und darauf aufbauend Seawalkers (ab 2019) ist eine deutsche Jugendbuch-Fantasy-Buchreihe der Autorin Katja Brandis (Pseudonym). Die Serie bzw. ihre Welt ist mit mehreren Millionen verkauften Büchern erfolgreich. Hier findet sich die Webpage der Macherin >

Die Welt der Woodwalkers/Seawalkers ist in der Jetztzeit (so 2000+) angesiedelt in den USA (YellowStonePark & Florida). In dieser normalen ‚Welt‘ gibt es Wandler*, die können zwischen einer Menschengestalt und einer gegebenen/angeborenen Tiergestalt hin- und herwechseln – allerdings muss dies gelernt werden, um es bewusst machen zu können. Es gibt also eine Art Parallelwelt, die die Protagonisten* und Leser* mit ihnen entdecken. Dass es Gestaltwandler gibt, ist dabei nicht bekannt in der Menschenwelt und in der Tierwelt werden sie teilweise gemieden. So handelt das erste Buch von Carag einem Puma, der im Yellow Stone Park lebt mit seinem Rudel.

Menschen waren geheimnisvoll und mächtig. Manchmal stanken sie auch, oder sie benahmen sich wie Kaninchen, denen der Kopf fehlte. Zum Beispiel kapierte ich beim besten Willen nicht, warum sie es so toll fanden, wenn irgendwo heißes Wasser aus der Erde schoss. Gerade sammelten sich dort beim Stützpunkt im Tal – bei einem dieser heißen Orte – wieder mehr Leute, als ich zählen konnte, setzten sich auf längliche Holzstücke und warteten geduldig auf das Ereignis.

Garantiert hatten sie auch wieder diese flachen, handtellergroßen polierten Steine dabei, aus denen ich nicht schlau wurde. Die Leute streichelten die Dinger oder unterhielten sich mit ihnen; manchmal deuteten sie damit auch auf irgendwas oder auf sich selbst …

He, Carag, du bist gerade dermaßen langweilig. Enttäuscht verpasste mir Mia einen Hieb mit eingezogenen Krallen. Blitzschnell schlug ich zurück und zeigte ihr die Zähne. Und du bist kindisch. Käferschubsen? Das habe ich mit fünf gespielt!

Meine Mutter schob sich zwischen uns. Schluss damit, wir gehen jagen. Los jetzt!

https://www.katja-brandis.de/2017/04/23/leseprobe-aus-woodwalkers-3/

Er entscheidet sich dann aber als Mensch zu leben (und seine Pumafamilie hinter sich lässt) und als 10 jähriger Junge ohne Gedächtnis in eine Pflegefamilie kommt. Dabei muss er natürlich alles neu lernen, diese Sitten/Rituale/Regeln der Menschen. Es bleibt auch unklar, wieviele dieser Wandler* es gibt, wer das ist und warum.

Dabei wird selbstverständlich ähnlich vorgegangen wie bei den grossen Klassikern wie Der abenteuerliche Simplicissimus und co . Alles kann neu beschrieben werden, wie die Sozialisierung immer schon funktionierte: Es ist seltsam und eben nicht gewohnt. Die Menschenwelt wird aus der Tierwelt beobacht- und erlebbar. Ein neues anderes Regelset muss angeeignet werden. Und selbstverständlich auch umgekehrt. Dabei werden Wandler* in eine Menschenwelt oder eine Tierwelt geboren. Eltern können, aber müssen auch nicht Wandler* sein. Sie können, müssen es aber auch nicht wissen.

Micromechanik – Verwandlung

Selbstverständlich ist das Verwandeln in der Menschenwelt keine gute Sache, denn so etwas existiert einfach nicht und kommt eher in Horrorfilmen vor. Aus diesem Grund ist Verwandlung eigentlich immer ein gefährlicher Akt und weil nicht immer gewollt auch immer eine gut nutzbare narrative Mechanik.

Und so wird die Erstverwandlung dann vielleicht zum seltsamen Ereignis etwa hier Seawalkers:

Eigentlich wollte ich nicht aus dem Wasser heraus. Es fühlte sich so gut an, obwohl ich angeblich allergisch gegen Meerwasser war. Andererseits hatte sich meine Haut irgendwie grau verfärbt, das war garantiert nicht gesund, außer man war ein Elefant. Besorgt starrte ich auf meinen Arm, während ich weiterschwamm.

Dann fiel mir auf, dass mein Rücken juckte. Während ich mit halb untergetauchtem Kopf weiter in Richtung Strand schwamm, griff ich nach hinten, um mich dort zu kratzen, wo es am meisten kribbelte. Und bekam den Schreck meines Lebens. Dort war irgendetwas Festes, das dort eindeutig nicht hingehörte! War das eine Rückenflosse?

O mein Gott! Hatte mein dämlicher Kumpel mir die irgendwie angeklebt? Aber das hätte ich doch merken müssen! Instinktiv drehte ich mich um, sodass das Ding – was auch immer es war! – nach unten ragte, und schwamm auf dem Rücken weiter.

https://www.katja-brandis.de/2018/12/11/leseprobe-aus-seawalkers-1/

Die Charakteren sind auch immer hin und hergerissen zwischen den zwei Welten in denen sie Leben könn(t)en (wenn sie davon wissen). Als Tiere brauchen sie etwa kein Essen zu verdienen, sie können es sich selbst beschaffen, als Menschen dagegen brauchen sie als erstes Geld etc.

Dies kann auch bei geeignetem Einsatz spezielle Momente und Dramaturgien eröffnen. Denn jede Gestalt hat so ihre Eigenheiten: als Eule kann man fliegen, als Wolf gut riechen etc. Und alle Zusammen können von Kopf zu Kopf sprechen oder flüstern. Aber das können dann auch alle Wandler*. Besonderes Augenmerk liegt auf der Möglichkeit teilverwandelt zu sein, was am Anfang problematisch ist, aber dennoch auch genutzt wird.

Das ergibt dann ein recht komplexes Spiel mit Systemen, Wertungen und Switches und der Möglichkeit und diese machen die Bücher fast immer: Es lässt sich sowohl als Gesprächsdikussion wie auch in der Geschichte diskutieren. Wie zähmen etwa die Tiere in ihrer Gestalt als Tier ihre ‚angeborenes‘ Verhalten? Die Tiere leben natürlich in sehr eigenen Regelsets leben – etwa eine Spinne und so sind Dinge dann ’nussig‘, ‚katzig‘ etc. Am Ende geht es aber um die Integration in eine Community oder anders gesagt, das Anwenden von Homo ludens: Regeln für bestimmte Situationen.

In Seawalkers wird vieles noch radikalisiert, handelt es von Wassertieren und spielt in Florida. Hier ist die Verwandlung natürlich noch zusätzliche aufgeladen: Verwandeln endet hier einfach mehrheitlich mit dem Tod etwa bei Delfinen, Haien, Rochen oder Seesternchen während die Mitschüler als Alligatoren besser weg kommen.

Interessant ist hier auch der körperliche Aspekt der Verwandlung. Verwandelt sich ein Mensch zu einem Tier, ist das von harmlos bis gefährlich. Ist das Tier kleiner als der Mensch dann bleibt einfach ein Haufen Kleider übrig, die dann versteckt oder irgendwie mitgenommen werden müssen. Ist es umgekehrt, sind danach alle Kleider kaputt. Das heisst sie müssen vorher ausgezogen werden. Noch Konflikt bzw. potentiell Schambeladener ist das umgekehrte vom Tier zum Menschen. Dies wird aber – Jugendbuch – recht aussen vor gelassen. Meist liegen dann schon kleider rum. „Ist halt so“. Aber auf jeden Fall ein interessanter Punkt.

Die Schule – Metamechanik

Das erste Buch beginnt also letztlich mit einem Geheimnis, das auch real sein könnte in unserer Welt und nicht verraten werden darf: Es gibt Wandler*. Vielleicht gibt es diese Wandler* ja – aber sie leben dort wie hier einfach verborgen: Ein Alternate-Reality-Buch-Game.

Nach kurzer Zeit wird dann der ‚Pumajunge‘ in eine Schule für Wandler* eingeladen. Diese Schule funktionieren als eine Art Sozialisierungsschule für Wandler*, in denen sie lernen sich gezielt zu verwandeln (kontrolle) und in denen die Tiersozialisierten lernen, wie die Menschenwelt funktioniert. Und die Schule hat Regeln: Es darf nicht öffentlich werden, dass es Wandler* überhaupt gibt. Es dürfen nur Nicht-Wandler* gegessen werden (Prüfung). Und und und.

Die Schule hat auch folgerichtig einen öffentlichen Teil, wo nur in Menschengestalt(en) herumgelaufen wird und einen zweiten Teil, wo beides erlaubt ist. Es gibt 3 Klassen für die Sozialisierung und nach diesen 3 Klassen können sie eine anerkannte Schule für den Abschluss wechseln. Sie sind dann – wenn sie das wollen – Teil auch der Menschenwelt. Oder anders gesagt: sozialisiert und unauffällig.

In den Schulen kommt der Aspekt hinzu als Mechanik, dass es verschiedenste Tiere gibt mit je eigenen Verhalten von Tag-Nachaktiven, von Vegetariern bis Carnivoren, von Einzelgängern bis zu Community/Rudel-Tieren. Und all das muss unter einen „Hut“. Diese müssen alle nun hier zusammenleben (wenn sie sich nicht für das Leben in der nur ‚Natur‘ entscheiden). Wölfe mit Pumas, Pumas mit Eichhörnchen, Eichhörnchen mit Bisons, Bisons mit Wölfen etc. Eine nicht einfache Aufgabe, da die einen für die anderen Essen sind etc. Zusätzlich macht das ganze interessant, dass immer neue Wandler* hinzukommen durch die Suche der Schulleiterin oder sie gar selbst welche finden, sei es in der Natur oder in der Menschenwelt.

„Ja“, sagte ich und war auf einmal stolz darauf, ein Woodwalker zu sein und kein gewöhnlicher Mensch. Das fühlte sich gut an. „Ich bin ein Puma.“


„Ein Puma? Ach du große Sch…! Wenn du mich annagst, reiße ich dir jedes dreckige Tasthaar einzeln aus, ist das klar?“


„Klar“, sagte ich und musste lachen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass sie ein Rothörnchen war, hätte ich auf Kanalratte getippt. „Keine Sorge, hab grade keinen Hunger. Was ist eigentlich mit den Sachen, die du geklaut hast, musstest du die alle dalassen?“
„Klauen? Wer macht denn sowas? Das ist doch verboten.“ Sie versuchte einen unschuldigen Blick, der voll in die Hose ging, weil ihre Augen gleichzeitig verschmitzt dreinschauten.


„Bist du schon lange an der Schule? Wie ist es da so?“, versuchte ich sie auszuhorchen.
„Wild und bunt!“, sagte Holly.
Und dann schwiegen wir, bis wir ein paar Minuten später das Schulgelände erreichten.


Theo parkte den Wagen auf einem Rasen-Parkplatz vor dem Eingang der Schule, den ich schon aus dem Prospekt kannte: moderne unverputzte Ziegelmauern und viel Glas, darauf der Name Clearwater High in edlen Metallbuchstaben.


„Was genau ist daran wild?“, fragte ich Holly enttäuscht, doch sie lachte nur und lief los, ein Stück um das Gebäude herum. Ich nahm meinen Rucksack, folgte ihr … und kapierte schnell, dass der Eingang nur für Besucher da war und der Rest der Schule ganz anders aussah.

https://www.katja-brandis.de/2016/05/11/leseprobe-aus-woodwalkers-carags-verwandlung/

Es treffen hier auch verschiedene Wandler*-Sozialisierungen aufeinander. Also Wandler*, die vor allem als Tiere gelebt haben (abschätzig ‚Wildlinge‘) vs. Wandler*, die vorallem als Menschen gelebt haben. Woher kommen die Wandler*? Waren ihre Eltern schon Wandler*? Teilweise ja, teilweise nein. Welche Menschengestalt gehört zu welchem Wandler*? Lässt sich das erraten oder ist es unabhängig?

Anders gesagt, es gibt viel Potential für Geschichten und die Bearbeitung von jugendlichem Alltag wie Auseinandersetzungen, Mobbing, Verliebtheit, Liebe oder auch Sozialisierungen, Herkünfte. All dies kann und ist teilweise auch als Anthropomorphisierung lesbar. Oder umgekehrt – wenn man so will.

Die Fächer und ihre Inhalte sind denn auch aus beiden Welten von Tiersprachen, über Kampf unter den verschiedenen Tieren (Spinne vs Bär) bis zu ‚Wie verhalte ich mich in der Menschenwelt‘, ‚Wie kann ich Probleme lösen?‘.

Nach und nach wird auch klar, dass es eine Organisationsform – einen Rat gibt, der versucht die Angelegenheiten der Wandler* zu regeln und auch eigene Institutionen hat der Gerichtsbarkeit etc. Die Art und Weise wie dieser funktioniert – bleibt allerdings – wie in den vielen Fantasybüchern – unklar. Das Geheime scheint sich selten demokratisch zu organisieren.

Macromechanik – Die grossen Geschichten

Die zwei Helden Carag (Puma – Woodwalkers) und Tiago (Tigerhai – Seawalkers) erleben in diesen Schulen Schulalltag mit allen Sorgen und Problemen. Die Bücher gehen aber weiter und ziehen eine zusätzliche Macromechanik auf und nutzen dabei Mechaniken der Wandler*welt sehr gut bzw. buchstabieren sie aus.

Carag bekommt es mit einem anderen Pumawandler zu tun, der reich und mächtig ist und der ihn gerne ‚mentorieren‘ würde. Dieser reiche Pumawandler A. Milling hat seine Familie verloren durch Jäger. Er – und das findet Carag wie auch der Leser* im Laufe der Bücher heraus – möchte die Menschen bestrafen für seine Verletzungen und die Zerstörung der Natur und plant etwas. Carag steigt aus und wird nun ebenfalls zur Zielscheibe. Es gibt Verfolgungsjagden, Gefangennamen, Befreiungen. Dabei kämpfen dann auch verschiedenste Tiere gegeinander mit verschiedenen Techniken in der ‚Natur‘ oder als Tiere und Menschen in der Menschenwelt. Wie greifen Wölfe an, wie Pumas etc. Selbstverständlich geht es auch hier um das Thema: Zusammen sind wir stärker – das zurzeit praktisch jeden Kinderfilm auf den Streamingplatformen zum Thema genommen hat.

Mit der Figur A. Milling diskutiert das Buch die Frage: Was tut der Mensch der ‚Natur‘ an? Warum zerstören sie die Lebensgrundlage der Tiere? Wo stehen diese Wandler* selbst? Müssen sie sich entscheiden? Es geht also um die „Trennlinie“ von „Menschen“ und „Tieren“. Dabei baut Milling eine Art Legende von der Superrasse aus: Die Wandler* hätten ja die ‚guten‘ Dinge aus beiden Welten.

Hier erweitern die Bücher auch ihren zeit-historischen Rahmen. Es geht um die Frage: Woher kommen diese Wandler* überhaupt. Dabei tritt ebenfalls eine Bösewichtin auf – eine Grosskatzenwandlerin, die behauptet, sie sei ein Nachfahre der „Sphinx“ aus Ägypten. Damit öffnet sie auch ein Fass, wo es darum geht: War Zeus nicht einfach ein Stierwandler und dann starb er und andere Wandler* übernahmen seinen Platz. All dies wird im Rahmen der Geschichte diskutiert und aufgerollt. Es tritt auch die These von Shamanen auf den Plan, die eben Tiergestalten an Menschen binden wollten und diese Neuen Wesen überhaupt in die Welt gebracht hätten. Auch ein Buch taucht auf mit Riten, wie dies gemacht werden könnte, worauf sich die Welt weiter radikalisiert und auch ein bisschen ent-mythifiziert.

Die Mythologie wird hier auf einmal wandelbar. Es gibt ebenfalls ein eigenständiges Buch, das die Mittelamerikanischen ‚Götter‘ (Maya etc) so umdeutet und ihnen zusätzliche Fähigkeiten verleiht. Die Götter werden letztlich temporalisiert und erklärt warum es so viele verschiedene Götter* mit Gestalten gibt.

Eine zweite Bruchstelle erforscht dann Seawalkers mit der Schlangenbösewichtin Lennox. Diese ist eine sehr erfolgreiche Anwältin und verteidigt vorallem Bösewichte. Sie versucht die Seawalkerschule zu übernehmen und umzugestalten etwa als Touristenattraktion zu finanzieren. Daneben betreibt sie mit Klienten auch Haikämpfe.

Dabei diskutieren diese Geschichten nicht nur den Umgang mit Tieren, sondern auch wie liessen sich solche Seawalker noch nutzen. Erst mit der Zeit stellt sich heraus, dass sie so erfolgreich ist, weil sie ein Netz von Walkern unterhält, die als Haustiere die Gesellschaft infiltriert haben – ein eigentliches Tierspionagenetz.

Die Bücher der Serie „Woodwakers – die Rückkehr“ 2022+ werden die zwei verschiedenen Stränge Woodwalkers und Seawalkers zu einer Geschichte verwoben.

Kinder & Jugendbuch: Metadiskurs

Selbstverständlich richtet sich Wood- und Seawalkers an Kinder/Jugendliche und so verhandeln die Bücher immer mehr als nur darum, was es in den Geschichten geht.

Da sind sicher zum einen die Sozialisierungsaspekte. Hier verhandelt das Buch ähnlich wie viele japanische Animes (Beispielsweise NeoEvangelion) die Integration von Kinder/Jugendlichen-Individuun in die Gesellschaft (statt mit Technologie hier mit Tieren). Wie können sie ihre Einzelbegabungen nutzen? Wie können also all diese Individuen alias Tiere zu einer Gesellschaft gemacht werden, in denen sie einander nicht an die „Gurgel“ gehen. Neben diesen grundlegenden verhandelbaren Aspekten ist die Schule der Ort der „Sozialisierung“ sondergleichen und darum geht es dann auch ausgiebig. Wollen sie nicht einfach zurück in die „Natur“? Und was wäre diese Natur oder ist diese Natur als Tier? Und das ist nur eine der vielen Diskussionsthemen in den Büchern – es geht da auch Handfest um Umweltverschmutzung und Tierausbeutung etc

Es geht selbstverständlich auch im Metadiskurs um Pupertät, wenn es auch hier keine so einfachen Paralleln gibt bzw. die Regeln zur Deutung nicht auf den ersten Blick so klar sind.

Der grösste Layer des Buches ist aber die Diskussion etwas zwischen Mensch und Tier zu finden. Eine Art beides in einem zu denken – oder beides verstehen zu können, denn dass sind Wood- und Seawalkers letztlich – Beides von Beidem, sofern sie das akzeptieren. Es ist ihnen ja auch möglich nur in einem der Universen zu leben.

Fazit

Die Welt der Wandler* im Wald oder im Wasser zeigt sehr gut, wie wichtig es ist, ein Framework oder Regelset zu haben, das in sich schon clever angelegt ist. Es gibt Dinge, die damit fast automatisch zu Fragen und zu Geschichten werden. Dadurch entsteht im ‚Auserzählen‘ auch dann selbstverständlich sehr viel Unerwartetes. Es erstaunt deswegen kaum, dass ein Ende dieser Welten der eingschränkten Wandler* noch nicht absehbar ist. Ob die geplante Realverfilmung das Universum allerdings anreichert, muss sich erst noch zeigen. Leben viele Fantasy-Welten doch gerade von der Fantasie und dem eigenen Imaginationsbeitrag in der Semiose.

Nachtrag: Brett/Karten-Spiel

Seit neustem gibt es für die Spielmechanik auch noch ein Brett-/Kartenspiel.

https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/A1067286830

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